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Agile News
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    Scrum Master Soft Skills
    Erstellt 11.05.2021 13:38 von Irina
    Kategorie: Agile News

    Wenn du einen Scrum Master verbessern könntest...

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    Eine Geschichte von agilen Arbeitsweisen, Diäten und welche Rolle eine Hose dabei spielt
    Erstellt 13.02.2020 11:07 von Nina
    Kategorie: Agile News

    „Wir machen jetzt Agile!“

    Ich vermute, diesen Satz haben Sie in den letzten Monaten schon gehört.
    „Wir machen jetzt Agile!“ oder auch „Wir müssen neuerdings Agile machen!“
    Rein grammatikalisch betrachtet: Welche Art Satz soll das denn sein? Ist das unsere deutsche Grammatik, auf die wir alle so großen Wert legen? Das kann nur noch gesteigert werden durch

    „Ey lass uns doch mal Agile machen …. Alder!“

    Über genau solche Redensarten regen sich aktuell so viele auf. Unsere deutsche Muttersprache, die uns allen doch so heilig ist und um die Gott und die Welt bangen.
    Und plötzlich sitzen sogar die Top Manager aus Wirtschaft und Industrie zusammen und reden davon, dass sie jetzt Agile machen.
    Es mag kleinlich klingen, aber allein daran ist bereits zu erkennen, dass all diese Personen gar nicht wissen, von und über was sie sprechen. Sicherlich unbewusst wird aus dem Adjektiv agil das Nomen Agile gebastelt. Genau darin liegt jedoch der immense Unterschied. Als Adjektiv beschreib dieses kleine Wort wie ich bin oder wie etwas ist. Als Nomen hingegen – insbesondere so ganz ohne passenden bestimmten Artikel – wird es als Methode oder auch Framework verkauft.
    Und schon sind wir dort angelangt, wo wir gar nicht sein möchten oder nicht sein sollten, denn …

    … doing Agile ≠ being agile.



    Während das Wort agil vor 10 Jahren nur im Zusammenhang mit Senioren verwendet wurde,
    ala „Ach die Frau Schmidtbauer. Die Frau Schmidtbauer aus der Jahnstraße, die ist am Sonntag 85 geworden. Und stell dir vor, die ist noch sooo agil!“, ist heute alles und jeder agil. Oder muss es sein. Zumindest laut der Aussage von Horst Wildemann (2018) „Nur die Agilen werden überleben“.
    Wir scheinen also ein neues Wundermittel entdeckt zu haben.

    Agile wird uns alle retten!

    Ja! Ich denke, agile Arbeitsweisen können wirklich als eine Art Wundermittel betrachtet werden. Das tückische an diesem Wundermittel ist jedoch, dass es eben diese zwei Arten gibt. Das doing Agile und das being agile.

    Wenn ich meinen Studenten Themen verständlich machen möchte, versuche ich dies meist an Beispielen aus dem Alltag. Damit wird es für die meisten greifbar, es entstehen Bilder im Kopf und diese prägen sich besser ein als Fachbegriffe, Zahlen oder Definitionen.
    Reden wir von Wundermitteln oder Wunderwaffen, dann gibt es ein Thema, welches mir sofort in den Sinn kommt. Diäten!
    In kaum einer anderen Branche werden so viele Dinge als Wundermittel angepriesen. Wir müssten nichts an unserem bisherigen Lebensstil ändern und lediglich 5x täglich 3 Pillen schlucken. Dadurch würden wir super schlank und zudem verbesserten sich Haare und Haut. Oder wir trinken Shakes. Dabei müssten wir keine anstrengenden Kochstrapazen auf uns nehmen und könnten ganz entspannt und Shake schüttelnd in den Tag starten. Die Kilos würden nur so purzeln.
    Hand aufs Herz. Klingt das nicht verlockend? Geringer Einsatz bei enormem Ergebnis?
    Neben dieser Art von Wunderwaffen gibt es noch eine weitere. Allerdings ist diese nicht ganz so bequem, denn sie fordert Geduld, Disziplin und Zeit. Gesunde Ernährung und viel Bewegung, so wird dieses Diät-Wundermittel genannt.
    Und schon stehe ich vor der Entscheidung. Welches dieser beiden Wundermittel wähle ich denn jetzt? Ich würde lügen, wenn ich selbst nicht schon einmal die Variante 1 gewählt hätte. Wir alle scheuen Veränderungen. Veränderungen bringen Unsicherheiten mit sich. Und wenn ich diese Unsicherheiten umgehen kann und mir jemand verspricht, dennoch ans Ziel zu gelangen, dann geh ich diesen – oftmals zu einfachen – Weg.
    Gemein und fast hinterhältig daran ist, dass die Wunderdiät anfangs funktioniert. Ich verliere wirklich ein paar Pfunde – ganz ohne Anstrengung. Darüber freue ich mich wie eine Schneekönigin. Bis der Effekt plötzlich nachlässt und ich den Grund dafür überhaupt nicht verstehe.
    Immerhin habe ich selbst doch nichts geändert. So, wie man es mir gesagt hat. Wie kann es denn dann sein, dass sich tatsächlich gar nichts ändert?
    Ab wann sind wir denn bereit, Verhaltensweisen, Prozesse und uns selbst zu ändern?

    Wenn es für uns Sinn ergibt.

    Sonntagabend. Mein Lebensgefährte und ich haben es uns auf der Couch gemütlich gemacht und ich freue mich, die heutige SchnickSchnackSchnuck-Challenge gewonnen zu haben. Ich darf „den Tatort“ schauen. Zu meinem Tatort-Ritual gehören Chips. Ähnlich wie es sich im Kino mit der Popcorn Tüte verhält, wird auch die Chipstüte bereits vor Beginn der Sendung geöffnet und munter gefuttert. Währenddessen nutzt mein Lebensgefährte die Zeit und zappt durch die TV-Sender von Werbeblock zu Werbeblock. Er bleibt beim Werbespot einer führenden deutschen Sportbekleidungsmarke hängen. Zwei junge, natürlich sportliche Frauen joggen entspannt am Feldrand in Richtung Sonnenuntergang und lächeln, als lägen sie gerade im Beach Club mit einem Gin-Tonic in der Hand. Beide tragen enganliegende Hosen mit schräg angeordneten, transparenten Einsätzen auf Oberschenkeln und Waden.

    „Ich glaube, die Hose würde dir auch stehen, wenn du noch so trainiert wärst wie damals, als wir uns kennengelernt haben. Du müsstest nur wieder ein bisschen mehr Sport machen.“ 

    Mein Kopf dreht sich langsam nach rechts, um demonstrativ und genüsslich in die Chipstüte zu greifen und allein durch mein Hochziehen der Augenbrauen ein „du kannst mich mal“ zu senden.
    Ja, natürlich war ich vor einigen Jahren sportlicher. Gar nicht mal unbedingt viel schlanker, sondern durchtrainiert und drahtig. Der würde sich umschauen, wenn ich jeden Abend beim Sport wäre und er sich ums Essen kümmern müsste. Man kann eben nicht alles haben.

    Ebene 1: Ich bekomme den Sinn verordnet.

    Einige Wochen nach diesem Abend bin ich bei meinem Hausarzt, um die Ergebnisse des jährlichen Check-ups zu besprechen. Blutwerte, Belastungs-EKG und Co.

    „Du wirst es mir hoffentlich nicht krummnehmen, aber du warst definitiv schon fitter. Keine Angst, keiner deiner Werte ist schlecht oder im unteren Durchschnitt, aber es war eben schon mal besser.“ 

    Ulrich (wir sind per Du, da wir uns seit vielen Jahren durch gemeinsame Sport-Events kennen) lehnt sich auf seinem Chefsessel zurück, verschränkt die Arme hinter dem Kopf und schaut mich erwartungsvoll an. Mehr als ein seufzendes „Ich weiß, ich weiß, aber ich komme einfach nicht dazu. Entweder ich bin auf Dienstreisen, oder ich stecke bis zum Abend in Meetings.“
    Er beugt sich aus seiner zurückgelehnten Position zu mir nach vorne.

    „Nina, das sollte kein Vorwurf sein. Du bist körperlich in gute Form. Du solltest dir nur ab und an vor Augen halten, was du dir und deinem Körper abverlangst. Immer schneller, immer weiter und immer höher. Und damit meine ich nicht nur den Sport, sondern den Beruf, die Familie und all das Drumherum. Und zudem ist es nicht gerade so, als würdest du ab und an mal Radfahren gehen oder in einen Bauch-Beine-Po-Kurs. Nein, dann rennst du die Berge rauf, oder springst aus einem Flugzeug oder tauchst in Höhlen ohne Sauerstoff. Und genau das geht auf Dauer nicht.“ 

    Vermutlich merkt er, dass ich nun doch etwas nachdenklich werde und ich ihn vielleicht auch ein wenig entsetzt anschaue.

    „Du kannst mit deinem Fitnesslevel 90 Jahre alt werden und gute Leistungen beim Sport bringen. Ganz vorne mitzulaufen kannst du aber einfach nicht erwarten. Entweder du fährst die Erwartungen an deine Leistung runter, oder du trainierst dich wieder auf ein Level, welches deinen aktuellen Erwartungen entspricht. Nur wer fit und agil bleibt, kann Leistungen bringen.“
     

    Ebene 2: Ich bekomme den Sinn vermittelt und er klingt logisch.

    Anfang Mai findet der erste Trail-Run des Jahres statt, zu dem ich uns angemeldet habe. Der Mountainman in Nesselwang. Der Besuch bei meinem Hausarzt Ulrich ist ca. 8 Wochen her. Trainiert habe ich seither nicht wirklich. Ich werde dennoch mitlaufen. Wird schon gut gehen.
    Früh am Morgen versuche ich in meine Laufhose zu „schlüpfen“. Die Aktion entpuppt sich jedoch eher als ein Hineinquetschen als ein Hineinschlüpfen. Ich ziehe die Hose einigermaßen zurecht und meine Laune sinkt. Ich bin genervt. Zudem hat es nachts geschneit und zum Zeitpunkt des Starts um 7:30 Uhr regnet es in Strömen. Prima … ich bin begeistert. Die Strecke ist mir völlig unbekannt und ich war tatsächlich so nachlässig – arrogant wäre passender – mir das Streckenprofil anzuschauen. Lediglich auf meiner Startnummer ist das Profil aufgedruckt und ich kann erkennen, dass es direkt zu Beginn steil bergauf geht. Und zwar richtig. 1050hm auf einer Strecke von 3km. Der Schnee und die vereisten Wurzeln auf den Single-Trails machen die ganze Sache nicht besser. Die Hose kneift. Oberschenkel und Lunge brennen wie Feuer und, weshalb auch immer, habe ich mir schon jetzt eine Blase an der linken Ferse gelaufen. Mein persönliches Ziel für heute: überleben.
    Konzentrieren, einatmen, ausatmen, in mich hineinfluchen, sauer sein über die eigene Dummheit, einatmen, ausatmen.

    Für gewöhnlich ist mein Lebensgefährte derjenige, den ich ermutigen und mitziehen muss. Heute bin ich mit mir beschäftigt und sogar ein wenig froh darüber, dass auch er zu kämpfen hat und im gleichen Tempo hinter mir läuft.
    Plötzlich höre ich eine fröhlich klingende, weibliche Stimme von hinten.

    „Achtung, nicht erschrecken, ich überhole nur schnell.“  

    Mit diesem Satz springt ein gazellenartiges Wesen an uns vorbei. Lächelnd, mit einem hellblauen Trinkbecher wedelnd und – jetzt wird es richtig mies – mindestens 10 Jahre älter als ich. Und wenn ich es schon so explizit erwähne, muss ich Ihnen sicherlich nicht sagen, welche Hose sie anhatte.
    Trotz meiner lebensbedrohlichen Lage konnte ich noch ein „Ich möchte jetzt keinen Ton von dir hören.“ nach hinten schmettern, um meinen Lebensgefährten vor seinem sicheren Tod zu bewahren.
    Und plötzlich ist er da. Der Moment, in dem alles Sinn ergibt. Was mein Lebensgefährte gemeint hat, was mein Hausarzt gesagt hat und so einiges, was mir vermutlich auch selbst recht klar war, ich aber nicht wahrhaben wollte.
    Ich werde wahrscheinlich ins Ziel kommen, wenn ich mit dem Strom mitlaufe. Ohne Disziplin, Training und Geduld werde ich jedoch nie unter den schnellsten 10 Läufern ins Ziel kommen.

    Ebene 3: Ich habe den Sinn selbst verstanden.

    Nun übertrage ich diese kleine Anekdote (Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen sind natürlich rein zufällig) doch einfach mal in all die Unternehmen, die gerade überlegen Agile zu machen oder agil zu sein.

    Von meinem heutigen Standpunkt aus kann ich nicht sagen, ob alle Unternehmen das Potential besitzen, agiler zu werden. Was ich jedoch sagen kann ist, dass je träger und verfetteter (verzeihen Sie mir die Deutlichkeit) ein System ist, desto mehr Training und Disziplin wird es benötigen, um wieder beweglich zu werden.
    Für viele (Unternehmen) gilt weiterhin:

    „Ich werde wahrscheinlich ins Ziel kommen, wenn ich mit dem Strom mitlaufe. Ohne Disziplin, Training und Geduld werde ich jedoch nie unter den schnellsten 10 Läufern ins Ziel kommen.“ 

    Wenn Ihnen mal wieder jemand über den Weg läuft, der Ihnen erzählt, man würde jetzt Agile machen, dann scheuen Sie sich nicht, diesen Text weiterzuleiten. Vielleicht verhilft dieser Text dem ein oder anderen bis hin zur Ebene 2.

    Herzlichste Grüße
    Ihre Nina Bauer

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    (Unternehmens)Kultur vs. Agile
    Erstellt 04.05.2018 12:15 von Nina
    Kategorie: Agile News

    Schauen wir uns in Unternehmen unterschiedlichster Branchen um, und lesen wir uns quer durch die Medien, dann könnte fast der Eindruck entstehen, jeder möchte agil sein oder es zumindest werden. Während mache „einfach mal ausprobieren“, schreien mittlerweile viele Vorstände und Geschäftsführer bereits nach flächendeckender Implementierung. Ob dies dann aus purer Überzeugung geschieht, oder um dem aktuellen Trend zu folgen, lasse ich an dieser Stelle offen.

    Es werden Workshops durchgeführt, Mitarbeiter geschult, Rollen zugewiesen und passende räumliche Umgebungen geschaffen. Erst kürzlich habe ich mitbekommen, dass ein großer Automobilzulieferer im ganzen Werk Projekträume neu einrichtet. Und das sogar mit Raumteilern in Form von Wasserwänden, Billardtischen und absoluter high end Medientechnik. Schließlich soll die Einführung agiler Methoden ja nicht daran scheitern, dass die Mitarbeiter sich nicht rundum wohl fühlen. Es werden also keiner Kosten und Mühen gescheut und daher kann sicherlich auch nichts mehr schief gehen. Agile Prinzipien sind zudem recht verständlich – Scrum zumindest. Alles nichts Neues und im Grunde eh nur gesunder Menschenverstand.

    Eigentlich gibt es doch nun gar nichts mehr, was deutsche Unternehmen davon abhalten könnte, durch und durch agil zu sein. Aber eben nur eigentlich!
    Wenn wir uns doch alle im Konsens für die Einführung einer agilen Arbeitsweise entschieden und wir zudem die Basis dafür geschaffen haben, weshalb funktioniert es dennoch so oft nicht? Meinen Beobachtungen und Erfahrungen zufolge ist die Antwort darauf (für mich) eindeutig. Es ist unsere (Unternehmens) Kultur, also ein System aus Regeln und Gewohnheiten, welches wir selbst erschaffen haben. Und damit meine ich nicht die „offizielle Unternehmenskultur“, welche von Geschäftsführung in Zusammenarbeit mit Beratern irgendwann einmal in Form von Schlagworten definiert wurde. Ich meine damit die Unternehmenskultur, die im Laufe vieler Jahre in ein Unternehmen hineinwächst und sich auch bis in die hintersten Büros und Werkstätten verzweigt.
    Wie wird kommuniziert? Wertschätzend, offen, Top down und Bottom up?
    Wie wichtig sind hierarchische Strukturen? Wird meine Wertigkeit im Unternehmen vielleicht sogar an der Anzahl „meiner“ Mitarbeiter gemessen?
    Wer darf Entscheidungen treffen? Und wer muss Angst davor haben, eine falsche Entscheidung zu treffen?
    Wie interdisziplinär darf gearbeitet werden? Wird das typische Silodenken vielleicht sogar gefördert? 


    Ja, ich weiß, offiziell gibt es all diese agilen Hürden gar nicht mehr. Die Wirklichkeit zeigt jedoch, dass es oft an genau solchen, teilweise über Jahrzehnte entstandenen Gewohnheiten liegt. Und hierbei sollten wir der Realität auch einmal ins Auge sehen können. Dabei handelt es sich meist gar nicht um aktive Ablehnung gegenüber neuer Methoden. Wir sind es lediglich nicht anders gewohnt.
    Entscheidungen trifft mein Chef und sicher nicht ich, transparente Kommunikation „von ganz Oben“ ist nicht erwünscht und ich selbst zähle nur dann, wenn ich disziplinarische Verantwortung für möglichst viele Mitarbeiter vorweisen kann. 

    Peter Drucker hat dies ganz wunderbar ausgedrückt.

    „Kultur isst Strategie zum Frühstück“

    Noch heute gilt der 1909 in Wien geborene US-amerikanische Ökonom als Pionier moderner Managementlehre. Auch wenn dieses Zitat nun bereits einige Jahre auf dem Buckel hat, ist es meines Erachtens nach gerade wieder aktueller denn je.
    Ja, wir wären gerne agil oder zumindest ein weniger agiler. Unternehmenskulturen auf agile Prozesse anzupassen und somit alte Gewohnheiten abzulegen ist jedoch manchmal ganz schön schwierig und anstrengend.

    Auch ganz persönliche Gewohnheiten – ich denke dabei z. B. an das Rauchen oder den Schokoriegel nach dem Abendessen – sind nur schwer abzulegen. Kluge Argumente helfen dabei meist recht wenig. Und wenn, dann nur kurzfristig. Emotionale Botschaften hingegen sind viel wirksamer.
    Ebenso ist es im Arbeitsumfeld. Weder Studien über die Wirksamkeit agiler Methoden noch tolle Projekträume helfen, von alten Gewohnheiten abzulassen und uns komplett auf die neuen Umstände einzulassen. Erst persönliche Erfolge durch agile Methoden und der Sinn, der sich für mich selbst ergibt, wird ein Umdenken bewirken. Genau damit lassen sich alte Gewohnheiten aufbrechen und neue können sich entwickeln und wachsen.

    Dafür wünsche ich viel Erfolg und noch mehr Geduld.



    Herzliche Grüße
    Nina

    verwendete Quellen:
    https://wpgs.de/fachtexte/motivation/die-macht-der-gewohnheit/
    https://www.drucker.institute/about-peter-f-drucker/
    http://lightbulb2live.com/culture-eats-strategy-for-breakfast/

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    Learn to walk before you run
    Erstellt 05.04.2018 13:56 von Nina
    Kategorie: Agile News

    “Learn to walk before you run”
     

    Eine heute viel verwendete Metapher in Unternehmen und in der Geschäftssprache, welche laut Expertenschätzungen jedoch bereits im 15. Jahrhundert in Gebrauch war.
    Folgen wir dieser Metapher, verdeutlichen und veranschaulichen wir diese Aussage, dann wird sie wohl kaum jemand anzweifeln. Selbstverständlich lernen wir erst das Laufen, bevor wir anfangen zu rennen. Oder gibt es doch vielleicht mir unbekannte Fälle von Babys, die eben noch um den Wohnzimmertisch krabbeln und im nächsten Moment aufstehen, zur Haustür rennen und dann nix wie los zum nächsten Spielplatz?

    Wir tun das! Wir rennen nicht nur einfach los, wir sprinten sogar. Auch wenn jedem Einzelnen sicherlich bewusst ist, dass das nicht funktionieren kann und dass ein Sturz nicht zu vermeiden sein wird. Und trotzdem tun wir es, weil uns gesagt wird, dass wir das können. Alle können Agile und damit schneller, besser und effizienter werden. Agile ist ganz einfach. Genau das suggerieren viele Consulting Unternehmen, deren Portfolio sich ganz plötzlich um Agile Methoden jeglicher Art erweitert hat. Und wenn uns versprochen wird, dass auch wir nach einem zweitägigen Workshop lossprinten können, dann dürfen wir uns die Chance doch nicht entgehen lassen.
    Blöderweise sitzen die meisten aber immernoch mitten auf ihrer Krabbeldecke und sind sich nicht einmal im Klaren darüber, dass mehr dazu gehört, als einfach aufzustehen und loszurennen. Wohin wollen wir denn überhaupt rennen? Rennen wir alle gleichzeitig los? Rennen wir alle im gleichen Tempo und müssen wir auf die langsamen Läufer warten? Ach ja, und Schuhe brauchen wir auch noch. Auf der Krabbeldecke waren die Socken bislang ja ausreichend.

    Artikel, Blogs und Meinungen, in denen Agile nicht gerade positiv bewertet wird, sind mittlerweile viele im Netz zu finden. Wer selbst an einer Methode scheitert, oder beobachten kann, wie andere Unternehmen scheitern, der gerät sehr schnell in die Versuchung, der Methode selbst die Schuld daran zu geben. Die eigenen Fehler zu suchen ist oft schwierig und unangenehm. Und wenn es eh schon so viele Unternehmen gibt, die lossprinten und dann fallen … na dann ist es doch offensichtlich, dass es nicht an uns selbst liegen kann.
    So simpel und logisch Agile auch sein mag, so hochkomplex kann dieses Denkweise auch sein. Zumindest für uns alle, die unflexible Prozesse und hierarchische Strukturen über Jahrzehnte hinweg gewohnt waren.
    Wir müssen bereit sein, Agile zu erlernen. Schritt für Schritt und anfangs sicherlich noch ein wenig wacklig auf den Beinen. Und wenn wir das Laufen irgendwann gelernt haben und es zu einer unbewussten Handlung übergegangen ist – oder denken Sie noch bewusst übers Laufen nach? – dann können wir auch ganz bald rennen. Versprochen!




    Herzliche Grüße
    Nina

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    Scrum But(ter)
    Erstellt 08.03.2018 10:51 von Nina
    Kategorie: Agile News

    Sagt Ihnen der Begriff Scrumbut  etwas? Wenn Sie sich schon eine Weile mit Agilen Methoden beschäftigen, oder diese bereits einsetzen, dann bin ich mir fast sicher, Ihnen ist diese Bezeichnung schon einmal begegnet.

    Für alle Leser, die sich nichts darunter vorstellen können:
    Scrum but heißt so viel wie "Wie arbeiten nach den Prinzipien der Agilen Methode bzw. wir machen Scrum, aber ...
    ... wir benötigen keinen Agile Coach oder Scrum Master.
    ... Daily Standup macht bei uns keinen Sinn.
    ... wir lassen auf keinen Fall das Team selbständig arbeiten, weil uns das viel zu heikel/aufwendig/kompliziert ist. 


    Dies Liste könnte ich nun noch seitenweise fortführen. Leider! Seit mehreren Jahren nun schon frage ich mich, weshalb wir Scrumbut betreiben. Wir sind um keine Ausrede verlegen (und sei sie noch so sehr an den Haaren herbei gezogen), wenn es darum geht, das Agile Manifest, Agile Phasen und Prozesse möglichst geschickt zu umgehen. Regeln zu befolgen, die wir nicht selbst festgelegt haben, scheint uns unglaublich schwer zu fallen. Und dabei sind die Regeln im Agilen Projektmanagement nun wirklich nicht schwer zu verstehen. Im Gegenteil. Vielleicht erscheinen sie uns sogar zu simpel und sind es daher nicht wert, überhaupt eingehalten zu werden.

    Was soll denn auch dieses daily stand up meeting ? Jeden Tag das Gleiche. Wer will uns denn weismachen, dass diese tägliche viertel Stunde über den Erfolg eines Projektes entscheidet? Und eine ganze Stelle für einen Agile Coach schaffen, der den Aufpasser spielt, das können wir uns schenken. Immerhin ist das ja eh Job der Chefs. Die koordinieren sonst auch alles.

    Und wenn wir schon dabei sind ... so ganz unter uns gesprochen. Wir haben die Agile Methode implementiert und komplett auf unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche angepasst. Aber funktionieren tut sie komischerweise trotzdem nicht. Erklären kann sich das bislang jedoch niemand.



    Schönen Tag an alle und vielleicht mal nicht ganz so viel Scrumbutten!

    Nina
    www.dasagileforum.de

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    Wenn Vorträge inspirieren
    Erstellt 27.02.2018 09:20 von Nina
    Kategorie: Agile News

    Wenn Vorträge inspirieren ...

    So schreibt es gestern der bekannte Coach Boris Grundl auf seiner Facebook Seite bzw. seiner Homepage www.fuehren-und-wirken.de zu seinem eigenen Vortrag am TheAgileDay 2017 in München.

    "Verantwortung ist der Treibstoff der Gesellschaft. Und Kern menschlicher Entwicklung. Die Grundlage zur Übernahme von Verantwortung ist Selbstverantwortung."

    Ich selbst durfte an genau dieser Veranstaltung teilnehmen und auch ich habe mich davon sehr inspirieren lassen. Von Boris Grundl und seiner mitreißenden Art selbst, wie auch von der tollen visuellen Dokumentation. Einmal mehr wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, sich selbst aus der Opferrolle herauszunehmen und Verantwortung zu übernehmen. Selbst entscheiden, selbst tun und selbst dafür gerade stehen.

    Und wie so schön dargestellt:
    Nur die Substanz zählt. Denn wenn der Schnee schmilzt, sieht man wo die Kacke liegt.





    https://www.facebook.com/bgrundl/
    http://www.fuehren-und-wirken.de/agil-und-kreativ-wenn-vortraege-inspirieren/

    Ich wünsche einen inspirierenden Tag!
    Nina

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Danke Dir für den tollen Text! "Ich werde wahrscheinlich ins Ziel kommen, wenn ich mit dem Strom mitlaufe. Ohne Disziplin, Training und Geduld werde ich jedoch nie unter den schnellsten 10 Läufern ins Ziel kommen." Wir alle sind leider sehr bequem und gehen oft den Weg des geringsten Widerstands..... Weiterlesen
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Die Zeit, Coach F. ... die fehlende Zeit. Passendes Bild wird noch folgen. Im Kopf ist es schon. Weiterlesen
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@ Coach F. Wenn ich das nur wüsste. Selbst das Xobor Support Team hat mehrfach auf der Seite nach einem Fehler gesucht, jedoch nichts finden können. Vielleicht muss ich sonst wo in einem Thread auf neue Blog Einträge hinweisen. Ich werde mir mal etwas überlegen. Weiterlesen