Wie oft sollte man die Retrospektive-Technik wechseln?

21.07.2020 16:35
avatar  Jasmin
#1
Ja

Ich bin noch sehr neu im Bereich Scrum und habe auch kein Zertifikat, trotzdem versuche ich mich seit einigen Wochen als Scrum Master.
Die Retro empfinde ich immer wieder als große Herausforderung, sowohl die Durchführung als auch schon die Planung. Mich würde daher mal interessieren, was ihr so für Erfahrungen mit dem Durchwechseln der Retro-Techniken gemacht habt. Wie oft wechselt ihr die Taktik und warum?


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21.07.2020 16:43
#2
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Hallo Jasmin,
willkommen im Forum.
Bei neuen Teams mach ich mehrmals die gleichen Retro Formate.
Bei Teams die schon länger laufen kommt oftmals etwas Langeweile auf. Aus diesem Grund wechsel ich hier jedes Mal das Format, um etwas Abwechslung rein zu bringen.
Außerdem habe ich oftmals schon vorab ein Gefühl, welche Themen vom Team kommen werden. Da versuche ich auch den passenden Rahmen (Methode) zu schaffen.
Zusätzlich zur eigentlichen Retro sind auch kurze Spiele am Anfang ganz nett, um die Teilnehmer "aufzuwecken".
Hier findest Du ausreichend Futter: https://retromat.org/de/?id=31-127-55-124-67
VG
Matthias


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21.07.2020 16:55
#3
La

Da fehlt noch der Corona-Filter ;-)


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21.07.2020 17:11
avatar  Nina
#4
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Zitat von LaberKachelSülz im Beitrag #3
Da fehlt noch der Corona-Filter ;-)


Ich muss immer schmunzeln, wenn ich deine Beiträge lese.

Aber nun zur Frage von Jasmin:
Ich handhabe das ähnlich wie Matthias. Für einen Scrum Master ist die Retro als eine Art Königsklasse zu sehen. Dort trennt sich dann auch oft die Spreu vom Weizen.
Wenn du das Glück hast, dein Team bereits gut zu kennen, dann weißt du vielleicht auch schon, was funktionieren könnte und was nicht. Nicht jede Art von Retro ist für jedes Team geeignet. Insbesondere zu Beginn sehe ich es als riskant, "seltsame Gefühls-Spielchen" zu machen. Damit verschreckst du sie vielleicht. Kann aber auch sein, dass es eh ein super junges und offenes Team ist, das richtig Lust auf so etwas hat.

Den Pauschal-Tipp kann dir hier wohl niemand geben.

Nina
Moderator - Admin - www.DasAgileForum.de

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21.07.2020 17:13
avatar  Jasmin
#5
Ja

Danke, Matthias.
Bei uns kommt zum Glück noch keine Langeweile bei den Retros auf. Hoffe auch der Punkt kommt noch nicht all zu schnell. Die Technik habe ich bisher einmal gewechselt, weil wir es in der geplanten Zeit nicht geschafft haben alle Themen anzusprechen. Haben also eher noch das gegenläufige "Problem" von Langeweile.

Die richtige Technik anhand der anstehenden Themen zu wählen klingt auch sehr gut. Hoffe ich werde dafür dann auch ein passendes Händchen entwickeln.


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21.07.2020 17:30
avatar  Jasmin
#6
Ja

Danke Nina.
Das Team kenne ich zum Glück schon sehr gut. Wechseln "nur" die Vorgehensweise. Bin auch nicht nur Scrum Master sondern auch Teil des Entwicklungsteams. Damit erlebe ich das Team nicht nur bei den Meetings sondern mehr oder minder jeden Tag. Denke ohne den Vorteil wäre ich stellenweise auch echt aufgeschmissen.

Auf einen "Pauschal-Tipp" habe ich auch nicht gehofft. Jedes Team ist ja anders und keine "Schablone" passt für alle. Da ich aber gerade erst dabei bin erste Erfahrungen zu sammeln, wollte ich mal wissen, was andere in dem Punkt "Technik-Wechsel" für Strategien / Erfahrungen haben, so ein bisschen als "Inspiration" für mich.


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22.07.2020 07:37
avatar  Nina
#7
avatar

Ah okay. Danke für die Rückmeldung.
Wenn ich behaupten würde, dass ich eine Strategie verfolge, wäre das glatt gelogen. Ich mach echt viel nach Bauchgefühl.
Ich habe schon mit Teams gearbeitet, die generell ihr continue/start/stop/thank you for Programm durchziehen wollten und damit super Fortschritte machen konnten. Andere wollten tatsächlich alle 2 Wochen "bespaßt" werden. Mit manchen Teams habe ich die Retro Zeit für intensive Teambuilding Übungen oder Kommunikationstraining genutzt, und und und.

Da du dein Team kennst (und das Team dich), kannst du sicherlich recht viel ausprobieren. Was hat denn bisher gut funktioniert?

Nina
Moderator - Admin - www.DasAgileForum.de

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24.07.2020 10:53
avatar  Jasmin
#8
Ja

Hallo Nina,
bisher hatten wir erst 4 Retros.
Die ersten beiden Retros hatten wir nach dem System "Anfangen - Weitermachen - Aufhören" gamacht. Dabei haben wir bestehende Regelungen nochmal bewertet und dann neue Ideen diskutiert und eingeteilt. Dabei sind am Ende aber immer viele Themen liegen geblieben und wurden auf den nächsten Termin verschoben.
Dann haben wir zu "Good - Bad Ugly" gewechselt. Ich habe mir davon den Vorteil versprochen, dass zumindest alle Themen einmal angesprochen werden können, da sie erst alle vorgestellt wurden und dann bei Gesprächsbedarf eben auf Ugly gelegt wurden. Dann durfte sich jedes Team-Mitglied ein Thema vom Ugly Stapel aussuchen, das wir besprechen sollten (auf die Art habe ich die Priorisierung gemacht). Auch hier sind viele Themen liegen geblieben, weshalb beschlossen wurde einen weiteren Termin außerhalb der Reihe zu machen, um die Bugwelle abzuarbeiten.
Bei der letzten Retro (diesen Mittwoch) haben wir dann wieder "Good - Bad Ugly" eingesetzt, zusätzlich haben wir angefangen den einzelnen Bestandsthemen (also alles was schon aktiv war und in seiner Gültigkeit unverändert bestätigt wurde) mit einem Datum zur Wiedervorlage zu versehen. Vorgabe war hierbei, dass ein Thema natürlich jederzeit von einem Team-Mitglied auf die Agenda geholt werden kann, aber wenn das nicht passiert würde ich es erst zum vereinbarten Zeitpunkt wieder herausholen.

Hatte den persönlichen Eindruck das es für den Anfang und für ein in der Richtung komplett unerfahrenes Team, und ich selbst habe ja auch keine Erfahrungen als Scrum Master, noch nicht mal eine offizielle Schulung, wirklich sehr gut gelaufen ist. Auch das Feedback vom Team war gut und es gab auch immer konstruktive Kritik am Vorgehen, was ich dann versucht habe beim nächsten Mal mit einfließen zu lassen.

Der erste Technik-Wechsel bei uns war also eher "Bedarfs-Orientiert". Und bei mir kam nun eben die Frage auf, ob es "in der Realität" meistens wegen solcher "Trigger" der Fall ist, ober ob an vielen Stellen auch "einfach so" durchgewechselt wird. Bauchgefühl klingt aber nach einer "Strategie", mit der ich mich sicher auch gut verstehen würde ;-)


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03.08.2020 16:32 (zuletzt bearbeitet: 03.08.2020 16:54)
#9
La

Meine Gedanken dazu:
1. Ist es gut dass es überhautp eine rEtro gibt, also ein Termin wo das Team nicht entwickelt sondern sich mit sich selbst beschäftigt.
2. Würde ich die Technik nicht so oft wechseln. Also bei 4 mal eh nicht.
3. Wegen Bugwelle: das Team soll nicht immer warten bis die nächste Retro kommt. Wenn es was zu verbessern gibt und man ist sich einig ist, soll das Team das gleich machen.


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