Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Die Retrospektive - Zeremonie Nr. 5

Die Retrospektive, oder auch kurz Retro genannt, ist die letzte der 5 Zeremonien innerhalb einer Sprintphase.
Zeitpunkt: Im Anschluss an die Demo, wenn dies der Zeitplan zulässt. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, die Retro zwischen der Demo des letzten Sprints und der Konklave/dem Planungsmeeting des neuen Sprints abzuhalten. So können positive, wie auch negative Aspekte aus der vergangenen Sprintphase in der neuen Sprintphase direkt berücksichtigt werden.
Dauer: Die Dauer gestaltet sich in vielen Unternehmen unterschiedlich. Ich weiß von Retros, die ganze 2 Stunden andauern, andere gönnen sich 30 Minuten. Diesbezüglich ist es wohl sinnvoll, sich auf die Belange des Teams (und des Unternehmens) einzustellen. Insbesondere bei Einführung der Agilen Methode kann eine etwas ausgiebige Form der Retrospektive Sinn machen. Haben sich Team und Coach ein wenig eingespielt, kann die Zeit einfach reduziert werden.
Teilnehmer: Das Team + Agile Coach. Ausnahmen sollten nur auf ausdrücklichen Wunsch des Teams gemacht werden.
Nutzen/Zweck: Ein wichtiger Teil der Agilen Methode ist das "Agilsein" selbst. Immer in Bewegung bleiben und stets offen für Optimierungen sein. Dies funktioniert jedoch meist nur mit einem konkreten Feedback, was uns allen ja bekanntlich nicht immer so leicht fällt. Das Team als einer der zentralen Bestandteile in der Agilen Methode soll möglichst frei von Hindernissen und Konflikten miteinander agieren und arbeiten können. Diese Hindernisse und Konflikte zu erkennen, zu analysieren und gemeinsam zu lösen ist ein Teil der Retro.
Jedoch soll es auf keinen Fall nur um negative Punkte der vergangenen beiden Wochen gehen. Ganz wichtig für eine erfolgreiche Retro ist daher, das Positive hervorzuheben und den Teamgeist, wie auch die Teammitglieder selbst zu stärken.
Der Agile Coach tut dabei genau das, was sein Name bereits beschreibt - er muss das Team coachen.
#2

#4
Fangen wir mal z.B. mit dem "Zeitpunkt" an. Im Scrum Guide von 2011 steht, dass sie nach dem Sprint Review und vor dem nächsten Sprint Planning Meeting stattfindet. Von einem "Im Anschluss an die Demo" oder gar "wenn dies der Zeitplan zulässt" ist da nicht die Rede.
Zur "Dauer": Da steht "Sie ist auf eine Timebox von drei Stunden bei einmonatigen Sprints festgelegt. Proportional weniger Zeit wird für kürzere Sprints aufgewendet." Danach ist die Dauer nicht beliebig. Ein "Haben sich Team und Coach ein wenig eingespielt, kann die Zeit einfach reduziert werden." finde ich bedenklich. Für mich heißt das, wenn sich das Team im alten Trott befindet, muss man nichts mehr tun ;-)

Mit "im Anschluss an die Demo" ist natürlichnicht zwingend die Stunde danach gemeint. Aber meist ist es doch so, dass bis zur Planung gar nicht mehr so viel Zeit ist. Ich mache die Demo ja nicht am Montag und die Planung dann erst am Donnerstag.
Zudem schreiben wir hier doch alle von unseren Erfahrungen und dem täglichen Doing. Ich persönlich finde 3 Stunde selbst für einen 1-Monatssprint super lange. Wenn ich überlege, dass ich 3 Teams betreue und das "nebenbei", dann wäre ich fast 1,5 Tage mit Retro beschäftigt.
Wie macht ihr das denn? Dad ist doch viel interessanter als irgendwelche Literatur.
#6
Nun ja, die Literatur ist immerhin die Definition von Scrum und die beiden Erfinder werden sich ja schon was dabei gedacht und im Laufe der Jahre erprobt haben. Man sollte das erst mal als Optimum hinnehmen und erproben. Schade dass bei Dir die Geschäftsführung(?) nicht mehr Ressourcen zur Verfügung stellt.
Zu "Wie macht ihr das denn?" gilt leider auch hier: Nachdem ich hier aber nicht "(nur für Mitglieder sichtbar)" sehe, möchte ich mich dazu nicht konkret äussern.

Zitat von LaberKachelSülz im Beitrag #6
Zu "Wie macht ihr das denn?" gilt leider auch hier: Nachdem ich hier aber nicht "(nur für Mitglieder sichtbar)" sehe, möchte ich mich dazu nicht konkret äussern.
Joa, schade. Von genau solchen Infos lebt ein Forum schließlich. Und der Grundgedanke ist ja, genau diese Erfahrungen weiterzugeben.
#8

Hi Nina,
ich würde bei Teilnehmern noch den PO ergänzen wollen. Da der PO Teil des Teams ist (und oft natürlich auch die Quelle von Problemen, da ihm ja regelmäßig Zeit fehlt) sollte er meiner Ansicht nach immer vertreten sein, um an der Retro mitzuwirken. Wir haben eine Zeit lang unseren PO nicht teilnehmen lassen können, was dazu geführt hat, dass das Team hinter seinem Rücken über ihn reden musste. Hat viele zwischenmenschliche Probleme erzeugt.


Hi Nina,
dann würde ich darin eine Schwäche des Setups sehen - auch wenn es vermutlich das verbreitetste ist. Ich persönlich bin sehr skeptisch gegenüber einer disziplinarischen Führung des POs, was zu einer sehr einseitigen Machtbalance zwischen ihm und dem Team führt. Ich habe nicht die Erfahrung, darüber wirklich zu urteilen, aber ein paar Eindrücke habe ich von anderen Firmen erhalten. Hat meiner Ansicht nach oft große Probleme mit sich gebracht. Bei uns haben wir den Luxus flacher Hierarchien. Und wir haben bewusst einen Teil der Führungsverantwortung vom PO weggenommen, um die Machtbalance nicht zu kippen. Bisher ist mein Eindruck, dass das so sehr gut funktioniert. Der PO hat durch seine Rolle eine gewisse Autorität, aber nicht ZUVIEL, so dass er und seine Arbeit frei für Kritik ist.
Alternativ kann man natürlich darauf abzielen, eine andere Diskussionskultur zu etablieren. Hältst du das bei euch für realistisch? Oder gibt es da Gräben?

Bei uns ist das ähnlich und auch ich mache die Retrospektive nur mit den Teammitgliedern und ohne PO. Ich habe auch bereits die unterschiedlichsten Meinungen im Netz gelesen und festgestellt, dass man sich hierzu nicht einig wird. Als Coach sollte man wohl auch einfach so flexibel sein (nämlich agil) und dies passend zu den eigenen Strukturen und Teams entscheiden.

Ja, es darf da denke ich keinen Standard für geben, denn dafür ist die Situation vor Ort zu individuell. Ich würde aber in diesem Fall ein Impediment aufnehmen, um langfristig etwas an der Situation zu ändern, denn eine Mitwirkung des PO an der Retro ist definitiv wertvoll! Allein, um gespiegelt zu bekommen, was man eigentlich unabsichtlich mit seinem eigenen Verhalten auslöst. Schon alleine diese Feststellung kann ja für eine Verhaltensänderung ausreichen.
Wie sieht das denn bei euch die darüber liegende Management Ebene? Ist denen das Problem bewusst?
- Das Forum
- Was ist Agile und für wen und was ist das Forum gedacht?
- Neues und Wichtiges
- FAQs
- Regeln
- Agile Methoden
- Kanban
- Design Thinking
- Lean Management
- DevOps
- SCRUM
- Konklave - Backlog - Backlog Refinement - Planning I
- Sprintplanung - Planning II
- Daily Standup Meeting
- Demo - Sprint Review
- Retrospektive
- Implementierung von Scrum
- Rollen
- Softskills
- Übungen zur Aktivierung von Teams
- Feedback geben, bekommen und einfordern
- Moderationstechniken
- Werkzeuge und Hilfsmittel
- Hardware
- Software
- Kennzahlen und Messmethoden
- Medien
- Youtube
- Literatur
- Artikel und Berichte
- Dokumente und Schulungsunterlagen
- Umfragen für wissenschaftliche Arbeiten
- Support und allgemein Technisches
- Support
- Ausbildungen und Veranstaltungen
- Ausbildungen, Schulungen und Workshops
- Vorträge
- Meetups
- Konferenzen und Kongresse
- Plauderecke
- Premiumbereich
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!